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Geschwindigkeit:
An dieser Kamera ist einfach alles um Welten schneller als mit einer 5D/7D - Auslösung, Blättern in den Bildern, Zoomen, Serienbilder, Speichern auf der Karte. Man erschrickt geradezu, wie schnell das Sucherbild nach einer Auslösung wieder da ist. Der Autofokus startet wahlweise schon, wenn man das Auge vor den Sucher hält und nicht erst bei Antippen des Auslösers.
Abmessungen:
Die Kamera ist ebenso griffig wie eine 7D, aber natürlich auch so gross und etwa so schwer. Statt des Hochformatgriffes kann man auch eine der China-Handschlaufen am Stativgewinde anschrauben, so kann man die Kamera auch sicher halten, ohne den Traggurt zu montieren.
Display
Die Displayauflösung mit 1 Megapixel ist wahrlich sensationell, Bildbeurteilung (Schärfe) ist damit ebenso gut wie am PC möglich, nur eben direkt an der Kamera. Sogar die Auflösung/Schärfe verschiedener Objektive lässt sich damit direkt beurteilen (es kann ja wie gewohnt in der Zoom-Funktion zwischen den Bildern geblättert werden). Ich empfehle, das wunderschöne Display mit der leider nur separaten lieferbaren Hartplastikabdeckung zu schützen - die nimmt nicht allzuviel Helligkeit oder Kontrast weg.
Kein zweites Display auf der Oberseite - zum Glück
Weiterhin auf ein zweites Display auf der Kameraoberseite zu verzichten war der absolut richtige Entscheid von Sony: Da alle Einstellungen auf dem rückseitgen Display per Joystick angefahren und geändert werden können, ist die Bedienung ein Kinderspiel, das Menü wird kaum mehr benötigt und das Handbuch auch nicht. Für Amateurfotografen genau richtig. Die vier neuen Tasten da, wo andere Hersteller ein zweites Display haben, scheinen einem erst als Notlösung - bis man bemerkt, dass diese Tasten bequem mit dem Daumen erreichbar sind, während man die Kamera am Auge hat, das Sucherdisplay schaltet um und man kann z.B. mit dem vorderen Rad die ISO einstellen, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen - äusserst gelungen! Überflüssig ist nur die +- Taste, man wird eh eines der Räder standardmässig auf Belichtungskorrektur programmieren
Bildrauschen
Das Bildrauschen scheint auf dem guten Niveau der 7D zu sein, obwohl die Pixel nur noch halb so gross sein können. Bei RAW ist ISO 1600 ebenso brauchbar wie an der 7D, also kein Vergleich mit der in dieser Hinsicht grässlichen Alpha 100. Bei JPG greift die interne Rauschunterdrückung für meinen Geschmack einen Zacken zu heftig zu und es kann bei hohen ISO ein aquarell-ähnlicher Eindruck entstehen, wie man das von Kompatkkameras kennt, dafür sind die JPG-Bilder direkt aus der Kamera verwendbar. Also wie immer besser in RAW fotografieren und am Cömpi mit entsprechenden Tools nachbearbeiten - angesichts der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit der Kamera kein Nachteil. RAW und compressed RAW kann jetzt auch direkt in der Kamera gezoomed werden, ohne dass man gross einen Unterschied zu JPG bemerkt oder zusätzlich ein JPG aufzeichnen müsste.
Auflösung
Der Sprung von 6 auf 12 MPix ist in Theorie ja "nur" die 1.4-fache Pixelzahl an einer Kante, aber bei Bildausschnitten scheint mir die Pixelreserve subjektiv doch grösser zu sein, als dieser Wert vermuten lässt. Das wird wohl an der zusätzlich verbesserten internen Aufbereitung bzw. der besseren Sensortechnik liegen.
Bildstabilisator
Der Bildstabilisator scheint wie gemäss Werbung tatsächlich noch besser zu sein als in der 7D und kann mich nach wie vor begeistern, man bringt z.B. mit dem 500er Spiegeltele freihändig scharfe Bilder bei 1/8 Sekunde (!) zustande.
Info-Lithium
Die Prozentgenaue Kapazitätsanzeige mag man rasch nicht mehr missen - kein raten mehr, ob einem die Kamera nun gleich abstellt und dabei vielleicht sogar noch Daten auf der Karte beschädigt.
Mindestens ISO 200
Das Handbuch sagt nicht viel darüber, aber der Sensor ist auf ISO 200 ausgelegt und macht dort bessere Bilder als bei ISO 100. Die altbekannte Auto-ISO-Funktion schlägt daher immer einen Wert zwischen mindestens ISO 200 und einer jetzt wählbaren Obergrenze vor.
Verbesserungswünsche
Eine Verbesserung würde ich mir bisher lediglich bei der Einstellung der Blitzbelichtungskorrektur wünschen - bei der 7D gings direkt über ein Einstellrad, bei der Alpha 700 muss doch relativ umständlich mit dem Joystick die betreffende Funktion angefahren werden. Immerhin ist man bei erneuter Betätigung des Joystick wieder auf der gleichen Einstellfunktion und somit der Blitzkorrektur, was die Sache erträglich macht oer man legt die Funktion auf die frei programmierbare Custom-Taste. Die eher nutzlose +- Taste (weil man dafür ein Einstellrad nimmt) als Blitzkorrektur verwendbar, das wäre aber fast sinnvoller. Auch beim Joystick wäre es schön, wählen zu können, ob ein Druck das zentrale AF-Feld oder das Menü aktiviert.
Alles in allem ist die Alpha 700 eine äusserst gelungene Kamera und konsequente Weiterentwicklung der Minolta-Linie - meine 7D ist jedenfalls gleich auf eBay gewandert...